Eine gezielte Ernährung kann rheumatischen Erkrankungen vorbeugen und bestehende Beschwerden lindern. Ein gesunder Lebensstil mit ballaststoffreicher Kost und regelmäßigem Fischverzehr kann die Entzündungsneigung senken und möglicherweise den Ausbruch autoimmuner Erkrankungen verzögern. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs werde dadurch gesenkt.
Insbesondere sollten laut einer aktuellen Studie zu diesem Thema stark verarbeitete Lebensmittel gemieden werden. Denn Frauen mit hohem Konsum solcher Produkte zeigten ein um 56 % erhöhtes Risiko für entzündliche rheumatische Autoimmunerkrankungen. Auch zuckerhaltige Getränke steigern das Risiko, unter anderem auch für eine rheumatoide Arthritis.
Die Wissenschaftler hoben außerdem die Bedeutung von Vitamin D3 hervor. Eine tägliche Einnahme von 2000 IE über mehrere Jahre könne das Risiko für Autoimmunerkrankungen um etwa 22 % verringern. Der Effekt sei allerdings reversibel und trete nur bei langfristiger Einnahme ein. Der therapeutische Nutzen bei bereits bestehenden Erkrankungen ist hingegen weniger eindeutig. Fischölpräparate könnten hingegen Entzündungsprozesse dämpfen und die Krankheitsaktivität bei Rheuma senken.
Eine niederländische Studie zeigte, dass ein 16-wöchiges Programm mit pflanzenbasierter Ernährung, Bewegung und Stressabbau die Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis messbar reduzierte. Die Empfehlungen umfassen eine vollwertige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Nüsse sollten in Maßen konsumiert, stark verarbeitete Lebensmittel gemieden werden. Fleisch und Milchprodukte sollten reduziert, fetter Fisch hingegen ein- bis zweimal pro Woche gegessen werden. Zucker und Alkohol gelten als entzündungsfördernd.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt seit 2023 eine ballaststoffreiche, fleischarme Ernährung mit viel Gemüse und Obst als unterstützende Maßnahme. Die mediterrane Kost gilt dabei als besonders evidenzbasiert und gesundheitsförderlich – nicht nur im Hinblick auf rheumatische Erkrankungen, sondern auch zur Vorbeugung häufiger Begleiterkrankungen.
Rossato, S. et al.
Ultraprocessed Food Intake and Risk of Systemic Lupus Erythematosus Among Women Observed in the Nurses’ Health Study Cohorts
Arthritis Care 6/2024
Einige aktuelle und relevante Studien bzw. Empfehlungen zur Prävention und unterstützenden Behandlung rheumatoider Arthritis (RA) durch Ernährung, Bewegung und Lebensstil: Hier sind einige aktuelle und relevante Studien bzw. Empfehlungen zur Prävention und unterstützenden Behandlung rheumatoider Arthritis (RA) durch Ernährung, Bewegung und Lebensstil:
🧪 1. EULAR-Empfehlungen (2023)
Die Europäische Rheuma-Liga (EULAR) hat 18 Empfehlungen veröffentlicht, die den Einfluss von Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung, Gewicht, Alkohol und Rauchen auf rheumatische Erkrankungen untersuchen.
➡️ Besonders betont wird die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und der Vermeidung von Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen [1].
🥗 2. Ernährung bei RA – Update 2025
Eine aktuelle Übersichtsarbeit betont die adjuvante Rolle der Ernährung bei RA. Zwar ist RA nicht durch Diät heilbar, aber bestimmte Ernährungsformen – insbesondere die mediterrane Kost, reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Ballaststoffen – zeigen positive Effekte auf Entzündungswerte, Herz-Kreislauf-Risiken und Lebensqualität.
➡️ Auch Vitamin D, Probiotika und Omega-3-Fettsäuren werden als unterstützend bewertet [2].
💊 3. ARIAA-Studie zur Frühintervention
Diese Studie untersucht, ob eine frühe medikamentöse Intervention bei Risikopersonen (z. B. mit Autoantikörpern) das Fortschreiten zu einer manifesten RA verhindern kann.
➡️ Zwar nicht primär lebensstilbezogen, aber wichtig für die Frühprävention [3].
Möchtest du daraus eine Infografik, einen Patientenflyer oder einen weiteren Social-Media-Post gestalten?
References
[1] Lebensstil, Ernährung, Arbeit: Neue EULAR-Empfehlungen - Rheuma-Liga
[2] Update Ernährung: rheumatoide Arthritis aus der Sicht einer Diätologin
[3] Aktuelle Studien, Entwicklungen und Leitlinien zu rheumatischen ...